Seit dem 1. April 2018 können Streamingdienste auch im EU-Ausland ohne Einschränkung ihr genutzt werden. Das bis Dato oft angewandte Geoblocking ist untersagt. Dadurch können Nutzer ihre Streamingabos von Netflix, Disney+, DAZN und Co. auch aus Reisen nutzen wie daheim.
Streaming seit April 2018 auch im EU-Ausland
Bereits seit Juli 2017 können Mobilfunknutzer im EU-Ausland ihr Smartphone ohne Roaming-Gebühren nutzen. So können deutsche Mobilfunkkunden ihr Datenvolumen auch im europäischen Ausland ohne Aufpreis verwenden und zu den gleichen Konditionen wie im Inland kommunizieren. Nach dem Wegfall der teils teuren Roaming-Gebühren profitieren seit April 2018 auch Streamingnutzer im EU-Ausland. So ist z.B. das Streaming von Sky Go im Ausland möglich.
Seitdem müssen Streaminganbieter ihren Dienst im EU-Ausland ohne Geoblocking anbieten. D.h. die Anbieter müssen auf eine Ländersperre verzichten. Bis Dato war es z.B. Kunden von Sky nicht möglich, mit Sky Go ein Bundesliga-Spiel in Spanien zu verfolgen. In den AGB von Sky Go unter Punkt 3.6 hieß es damals unter anderem:
Die Dienste und Diensteinhalte dürfen nur innerhalb des Gebietes der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreichs genutzt werden.
Streaming-Anbieter nutzten Geoblocking
Doch nicht nur Sky, sondern auch große Streamingdienste wie beispielsweise Netflix, und Amazon Prime Video nutzen Geoblocking. Die Geosperren kammen zum Einsatz, da Streaming-Anbieter für ihre angebotene Video- und Musikinhalte in jedem Land separate Lizenzen erwerben sollten. Das EU-Parlament hatte dann jedoch entschieden, dass Nutzern bei „vorübergehenden Aufenthalten“ im europäischen Ausland ein Zugang gewährt werden muss. Dafür dürfen Anbieter jedoch Kundendaten wie Wohnsitz, Kreditkartennummern und IP-Adressen von Rechnern anfordern, um zu prüfen, wo sich der reguläre Wohnsitz/Aufenthaltsort des Kunden befindet.
Um Streaming-Angebote trotzdem im EU-Ausland nutzen zu können, umgingen viele Nutzer bis 2018 die Geo-IP-Sperre mit Apps wie beispielsweise Opera VPN oder HideMyAss. Mit Apps wie diesen lassen sich Streaming-Angebote mit vorgetäuschtem IP-Herkunftsland weltweit nutzen. Grundsätzlich ist die VPN-Nutzung für das anonyme Surfen im Internet legal bzw. erlaubt. Werden alllerdings Geo-Sperren umgangen, um Inhalte abzurufen, die sonst nicht abrufbar wären, ist die Nutzung in der Regel illegal.
EU Streaming-Vorgabe gilt für alle Streamingdienste
Das Geoblocking im EU-Ausland ist seit 2018 Geschichte. Kunden können ihre Streamingabos seitdem im EU-Ausland wie Zuhause nutzen. Zum Beispiel auf Reisen oder im Urlaub. Allerdings nur für einen begrenzten Zeitraum von wenigen Wochen. Eine dauerhafte Nutzung eines beispielsweise in Deutschland aktivierten Accounts in Spanien oder Frankreich ist von der Regulierung nicht abgedeckt. Wer dauerhaft im (europäischen) Ausland lebt sollte sich ein Abo vor Ort buchen. In der Regel sind Netflix, Disney+, DAZN und Co. auch im EU-Ausland verfügbar.
FAQ zum Geoblocking
Beim Geoblocking im Streamingbereich sperren die Anbieter den Zugang zu den Diensten, sobald sich der Nutzer nicht mehr im Inland aufhält. Als in dem Land, in dem er den Dienste gebucht hat.
mehr erfahrenSeit April 2018 gibt es beim Streaming kein Geoblocking mehr. Die Anbieter müssen die Dienste auch im EU-Ausland zugänglich machen und Kunden wie Zuhause zur Verfügung stellen. Allerdings nur für einen bestimmten Zeitraum, der als "übliche Urlaubs- und Reisedauer" angesehen werden kann.
mehr erfahrenNein, wer Netflix oder einen anderen hierzulande verfügbaren Streamingdienst gebucht hat, kann diesen auch im EU-Ausland wie Zuhause nutzen. Eine erneute Buchung vor Ort ist nicht notwendig.
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