Vodafone Kunden können seit dem 9. Februar 2018 nicht mehr auf die umstrittene Streamingplattform Kinox.to zugreifen. Der Netzbetreiber hat eine einstweilige Verfügung erhalten und musste den Zugang aus dem hauseigenen Netz vorläufig einstellen.
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Vodafone sperrt Streamingportal Kinox.to
Vodafone Kunden können seit einigen Tagen nicht mehr auf die Streamingplattform Kinox.to zugreifen. Statt der gewünschten Seite führt der Aufruf auf eine Vodafone Unterseite, in der das Unternehmen über den blockierten Zugang informiert. Dort heißt es: „Dieses Portal ist aufgrund eines urheberrechtlichen Anspruchs vorläufig nicht verfügbar.“
Konkret hat die Constantin Film eine einstweilige Verfügung vor dem Landgericht München erwirkt, welche es Vodafone untersagt, Kunden weiterhin Zugriff auf Kinox.to zu gewähren. „Aufgrund einer von Constantin Film erwirkten einstweiligen Verfügung, die am 1. Februar 2018 vom Landgericht München erlassen wurde, ist Vodafone aufgefordert, die Angebote des Portals Kinox für seine Internetkunden der Vodafone Kabel Deutschland zu sperren“, bestätigte eine Pressesprecherin gegenüber Golem.de. Konkret geht es dabei um Urheberrechtsverletzungen, die auf Kinox.to stattgefunden haben und weiterhin stattfinden. Dabei beruft sich Constantin Film auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshof aus dem Jahr 2017.
Kinox.to mit Trick weiterhin nutzbar
Allerdings erfolgt die Sperre offenbar lediglich per DNS-Blocking und kann vergleichsweise leicht umgangen werden. Wer weiterhin auf Kinox.to zugreifen will, kann z.B. leicht einen alternativen DNS-Dienst nutzen und diesen in den Einstellungen des Betriebssystems eintragen. Zum Beispiel die DNS-Dienste von Google (8.8.8.8) oder Quad9 (9.9.9.9). An der Illegalität des Angebots ändert das jedoch nichts. Auch wenn Abmahnwellen gegen Nutzer nicht zu befürchten sind, sollte der Aufruf der Seite Kinox.to vermieden werden.
Bislang hat sich Vodafone nicht zum Sachverhalt geäußert und weist eine Stellungnahme mit Hinweis auf das laufende Verfahren zurück. Derzeit hat die einstweilige Verfügung lediglich vorläufigen Charakter. Ob der Netzbetreiber gegen die Sperre vorgehen wird, bleibt abzuwarten. Verschiedene Rechtsmittel stehen dem Unternehmen offen. Kinox.to ist aus der 2011 abgeschalteten Streamingplattform Kino.to hervorgegangen und biete kostenlose Links zu Raubkopien, hauptsächlich zu Kinofilmen und Serien, an.